Die Mutter ist allein erziehend, lebt von Arbeitslosengeld II. Sie ist völlig überfordert mit ihren sieben Kindern. Einer ihrer Söhne ist krank. Er hat ADHS und Wahrnehmungsstörungen, außerdem ist seine Sprachentwicklung verzögert. Letzten Sommer durfte er mit auf eine Kindererholung des Caritasverbandes für die Erzdiözese Bamberg.
Es ist ein typischer Fall. Viele Kinder, die auf eine Caritas-Kindererholung mitgehen, stammen aus belasteten Familienverhältnissen. Sie müssen mit zurechtkommen mit Ereignissen wie dem Tod von Vater oder Mutter, der Scheidung der Eltern oder der Langzeitarbeitslosigkeit eines oder beider Elternteile. Nicht wenige Kinder leben nur mit einem Elternteil zusammen. Der Anteil beträgt in manchen Jahren drei Viertel. Eine stetig wachsende Zahl stammt aus Familien mit drei und mehr Kindern; 2019 erreichte die Quote den bisherigen Höchststand von 62 %.
Immer mehr Familien sind mit materiellen Problemen konfrontiert. Bis zu 65 % der Eltern, deren Kinder an den Erholungsmaßnahmen teilnehmen, sind auf staatliche Transferleistungen – vor allem ALG II/Hartz IV – angewiesen.
Arm sind aber nicht nur Arbeitslosengeld-II-Empfänger. Manche Eltern haben auf den ersten Blick ein ausreichendes Einkommen, sind aber verschuldet. Auch sie werden finanziell unterstützt. In individuellen Bedürftigkeitsprüfungen wird ein Zuschuss festgelegt.
Viele dieser Kinder würden nie wegfahren ohne die Caritas. Selbst Klassenfahrten sind für sie unerschwinglich. Zwar gibt es Eltern, die die gesamten Kosten für die Kindererholung übernehmen, dies sind aber verschwindend wenige. Der Anteil an den Gesamtkosten der Kindererholungen, der von Eltern getragen wird, lag in den vergangenen Jahren meist unter 20 %. Die Mehrzahl der Familien muss also unterstützt werden. Manche können nicht einmal das Taschengeld von 50 Euro aufbringen, dabei wäre dieser kleine Eigenanteil auch für das Selbstbewusstsein der Eltern wichtig.
Der Caritasverband für die Erzdiözese Bamberg übernimmt daher jedes Jahr um die 25 Prozent der Gesamtkosten. Zusammen mit der finanziellen Beteiligung von Kreis-Caritasverbänden und Pfarreien macht die kirchliche Unterstützung rund 40 % der Finanzierung aus. Das sind jährlich etwa 40.000 Euro.
Das Angebot richtet sich an Kinder mit gesundheitlichen Problemen. Einseitige und Mangelernährung, verbunden mit Bewegungsmangel, sind häufige Gründe für die Teilnahme an einer Kindererholung. Viele Kinder zeigen Verhaltensauffälligkeiten, Verhaltensstörungen und psychosomatische Beschwerden. In den ärztlichen Attesten finden sich ferner regelmäßig Diagnosen wie chronische Erkrankungen, wiederkehrende Infekte, Bronchialasthma, Neurodermitis, Kleinwuchs, Akne, Ekzeme, Heuschnupfen, Migräne, Allergien, Übergewicht, Untergewicht und Aufmerksamkeitsdefizit-Syndrom.
An den vier Erholungsmaßnahmen, die der Caritasverband für die Erzdiözese Bamberg jeden Sommer anbietet, nehmen jährlich etwa 125 Kinder und Jugendliche teil.
Mit Ihrer Spende können Sie dazu beitragen, dass der Caritasverband für die Erzdiözese Bamberg die Caritas-Kindererholungen durchführen kann. Bitte spenden Sie auf das Konto
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Stichwort: Kindererholung